Craniomandibuläre Dysfunktion
Kiefergelenkschmerzen – Kiefergelenkknacken
Leiden auch Sie unter:
- Kopfschmerzen
- Spannungskopfschmerz
- Migräne
- Kieferknacken
- Kiefergelenkschmerzen
- Bewegungseinschränkungen des Unterkiefers
- Zähneknirschen oder -pressen
- Aufbissschmerzen
- Ohrenschmerzen
- Tinnitus
- Chronischen Wirbelsäulenproblemen
- Beckenschiefstand?
In der Praxis Dr. Benz | Kollegen erhalten Sie Hilfe, wenn es um umfassende Konzepte bei der CMD-Behandlung geht. Mit unserer Unterstützung konnten in den letzten 30 Jahren schon viele Patientinnen und Patienten von Schmerzen in den Kiefergelenken und in der Gesichtsmuskulatur aber auch von Drehschwindel und chronischen Wirbelsäulenbeschwerden befreit werden. Darüber hinaus verfügen wir über ein gutes interdisziplinäres Netzwerk.
CMD – häufig nicht erkannte Ursache für chronische Beschwerden
Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Migräne, unklare Ohrenschmerzen, zum Teil mit Ohrgeräuschen (Tinnitus) sind für viele Menschen Grund, wiederholt verschiedene Fachärzte aufzusuchen. Die Untersuchungen dort ergeben häufig unspezifische Diagnosen; Physiotherapie und Massagen sowie die Einnahme von Medikamenten bringen zwar kurzfristig Linderung, jedoch nach kurzer Zeit kommen die Beschwerden zurück.
Was ist eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)?
Das menschliche Kauorgan wird gebildet aus dem Oberkiefer, einem Teil des knöchernen Schädels (Cranium), und dem Unterkieferkörper (Mandibula). Neben dem zahntragenden Kieferknochen besteht es zusätzlich aus der Kaumuskulatur einschließlich der Faszien und Sehnen, den Kiefergelenken mit vielen empfindlichen Strukturen sowie aus Blutgefäßen und Nerven.
Als Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet man das gestörte Zusammenspiel von Zähnen, Kaumuskulatur und Kiefergelenken.
Über die Nähe zur Halswirbelsäule besteht eine enge Verbindung vom Kauorgan zur Statik des gesamten menschlichen Körpers. Darüber hinaus ist das Kauorgan sehr eng mit dem zentralen Nervensystem (Gehirn) sowie dem vegetativen Nervensystem verbunden.
Wie entsteht eine Craniomandibuläre Dysfunktion CMD?
Durch kleine Fehler bei Füllungen, Kronen sowie Zahnersatz, gelegentlich auch durch Fehlwachstum der Zahnbögen während der Wachstumsphase oder durch Fehlstellung einzelner Zähne kann es zu einer sog. „Okklusionsstörung“ zwischen den Zahnreihen von Ober- und Unterkiefer kommen. Dies bedeutet, dass die Kontakte der Zähne nicht richtig aufeinanderpassen. In der Folge gehen im „Biss“ bestimmte Mechanismen der statischen und dynamischen Kraftverteilung verloren: Neben der Überlastung einzelner Zähne und Zahngruppen kommt es zwangsläufig auch zur chronischen Überlastung von Kiefergelenken und Muskulatur.
Überlastete Kiefergelenke und verspannte Kaumuskulatur bewirken ihrerseits wiederum Ausgleichsmechanismen der Wirbelsäule und können damit unbemerkt zur Überlastung benachbarter Strukturen, wie z.B. der Schulter/Nackenmuskulatur, der Ohren (Tinnitus) und / oder zu unklaren Kopfschmerzen bis hin zur Migräne führen.
Störungen unseres craniomandibulären Systems werden jedoch nicht nur über Fehler auf den Kauflächen der Zähne ausgelöst; auch emotionale Faktoren, wie z.B. Stress, können über das vegetative Nervensystem das Kauorgan negativ beeinflussen. Die Zusammenhänge sind hoch komplex und werden insofern immer wieder übersehen bzw. unterschätzt. Das Problem besteht vor allem darin, dass Schmerzort und Schmerzursache bei einer CMD nicht mehr identisch sind.
Wie wird eine CMD diagnostiziert?
Die zahnärztliche Funktionsdiagnostik widmet sich primär der Untersuchung von Zahnreihen, Muskulatur und Gelenken. Zu unterscheiden sind dabei zwei aufeinander aufbauende und sich insofern ergänzende Untersuchungsgänge: die klinische Funktionsanalyse und die instrumentelle Funktionsanalyse.
In der klinischen Funktionsanalyse werden mittels Tastuntersuchung (Palpation) und durch spezielle Tests folgende Funktionen abgeprüft und systematische dokumentiert:
- der Spannungszustand der Kaumuskulatur sowie vorhandene, oftmals unentdeckte Schmerzpunkte
- die aktive Beweglichkeit des Unterkiefers mit und ohne Zahnkontakt
- die Abstützung der Zahnreihen im normalen Schlussbiss
- die Verteilung der Kau-Kräfte in Statik und Dynamik
- vorhandene Störkontakte für den Schlussbiss sowie für die Seitwärtsbewegungen
- die Abnutzung der Kauflächen
- die Beweglichkeit der Kiefergelenke
- Reibegeräusche und Knackphänomene an den Kiefergelenken
- Schmerzpunkte an oder hinter den Kiefergelenken
- die Elastizität der Gelenkkapseln.
In der instrumentellen Funktionsanalyse wird das mechanische Zusammenspiel von Zahnreihen, Muskulatur und Kiefergelenken untersucht. Dazu ist eine sehr sorgfältige „technische“ Bestandsaufnahme der momentanen Gebisssituation erforderlich.
Nach einer sehr genauen Abformung der Zähne werden dimensionsgenaue Kiefermodelle mit Hilfe von geometrischen Geräten in einen Kiefergelenk-Simulator (Artikulator) übertragen. Der wesentliche Schlüsselschritt in diesem Untersuchungsgang ist eine sorgfältige Bestimmung der räumlichen Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer unter Berücksichtigung der richtigen Gelenkposition. Darüber hinaus werden die Bewegungswege der Kiefergelenke digital aufgezeichnet und vermessen. Die dabei erfassten Messgrößen (Winkelwerte und Wegstrecken) dienen dazu, den Artikulator individuell für Sie zu programmieren.
Alle Einzelschritte unterliegen hohen Anforderungen an die Präzision, damit die Mundsituation und die Gipsmodelle genau miteinander synchronisiert werden. So lässt sich verstehen, wo die Fehler in der derzeitigen Kraftverteilung liegen und welche Maßnahmen erforderlich sind, um alle Faktoren Ihres Kausystems wieder miteinander in eine harmonische, also langfristig verschleißarme Funktion zu bringen.
Nur durch eine instrumentelle Funktionsanalyse ist es möglich, die mechanische Komponente der CMD sicher zu verstehen und daraus eine strukturierte Behandlungsplanung abzuleiten.
Der Aufwand für zahnärztliche Funktionsdiagnostik wird von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht übernommen und ist insofern eine Privatleistung. Aufgrund ihres großen Nutzens halten wir die Funktionsdiagnostik jedoch für empfehlenswert, wenn chronische Schmerzzustände (Kopfschmerzen/Migräne, unklare Ohrenschmerzen, Tinnitus Wirbelsäulenbeschwerden, HWS-Syndrom) durch andere Behandlungsmaßnahmen nicht dauerhaft beseitigt werden konnten.
Wie wird eine CMD behandelt?
Die zahnärztliche Funktionsdiagnostik offenbart in aller Regel die vorhandene ungleichmäßige Kraftverteilung auf den Zähnen. Eine individuell angefertigte Aufbissschiene ist in der Lage, relativ schnell wieder eine ausgewogene Kraftverteilung nicht nur zwischen den Zähnen, sondern auch für die Kiefergelenke herzustellen. Wichtig dabei ist, “dass in der Schiene Konstruktionsmerkmale enthalten sind, die in der Bisssituation des Patienten nicht (mehr) enthalten sind.“ (Prof. Dr. R. Slavicek)
Die Kiefergelenke werden so vor Überlastung wieder geschützt, was dazu führt, dass die Ausgleichsmechanismen der Wirbelsäule überflüssig werden, und der Körper kann sich nun wieder gerade aufrichten. In aller Regel nehmen daraufhin auch die unklaren Beschwerden des Bewegungsapparats, der Ohren sowie die Kopfschmerzen ab.
Während der Tragedauer einer Aufbissschiene kommt es durch Spannungsänderungen in der Muskulatur zu Lageänderung in der Position des Unterkiefers zum Oberkiefer. Dadurch ist es erforderlich, die Aufbissfläche der Schiene immer wieder anzupassen, bis eine stabile Kieferrelation erreicht ist. Die Überprüfung der Aufbissschiene erfolgt in unserer Praxis unter Zuhilfenahme digitaler Messtechnik (T-Scan), um auch feine Unterschiede sichtbar zu machen und auszugleichen.
Zur Stabilisierung des Behandlungsergebnisses kann es erforderlich werden, zu einem späteren Zeitpunkt weitere zahnärztliche Maßnahmen vorzunehmen, wie z.B. kleine Einschleifmaßnahmen an den natürlichen Zähnen oder die Wiederherstellung einer physiologischen Kauflächengestaltung an einzelnen oder mehreren Zähnen.
Ganzheitliche Zahnmedizin bei CMD
Funktionsstörungen des Kauorgans beeinflussen fast immer den gesamten Organismus; deswegen kann es erforderlich werden, im Rahmen der Behandlung auch mit anderen Fachkollegen, wie z.B. Orthopäden, Physiotherapeuten, Hals-Nasen-Ohrenärzten, Augenärzten und weiteren Fachdisziplinen zusammen zu arbeiten. Gern vermitteln wir Ihnen im Bedarfsfall auch hier Unterstützung.
In der Praxis Dr. Benz | Kollegen erhalten Sie Hilfe, wenn es um umfassende Konzepte bei der CMD-Behandlung geht. Mit unserer Unterstützung konnten in den letzten 30 Jahren schon viele Patientinnen und Patienten von Schmerzen in den Kiefergelenken und in der Gesichtsmuskulatur aber auch von Drehschwindel und chronischen Wirbelsäulenbeschwerden befreit werden. Darüber hinaus verfügen wir über ein gutes interdisziplinäres Netzwerk.